Wilde Yamswurzel (Dioscorea villosa) –
Pflanzliche Unterstützung bei PMS, Wechseljahren
und hormonellen Schwankungen
Interessieren Sie sich für eine natürliche Unterstützung Ihrer hormonellen Balance? Dann könnte die Wilde Yamswurzel (Dioscorea villosa) genau das Richtige für Sie sein. Seit Jahrhunderten schätzen Heilkundige diese kraftvolle Knolle für die Frauenheilkunde, von Regelschmerzen über PMS bis zu leichten Beschwerden in den Wechseljahren. Was hinter den erstaunlichen Eigenschaften dieser Pflanze steckt und was Studien dazu sagen, erfahren Sie hier.
Herkunft und Merkmale
Die Wilde Yamswurzel ist eine mehrjährige Kletterpflanze, die in Nord- und Mittelamerika heimisch ist. Mit ihren herzförmigen Blättern und rankenden Stängeln kann sie bis zu sechs Meter hoch wachsen [8]. Unterirdisch bildet sie knotige, holzige Wurzelknollen, die wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe enthalten – allen voran Diosgenin, ein steroides Sapogenin [1][2]. Historisch nutzten indigene Völker Amerikas diese Wurzeln bei Menstruationskrämpfen, Geburtsschmerzen und Koliken; später entdeckte die Pharmaforschung, dass man aus Diosgenin im Labor Progesteron herstellen kann [2][3]. Damit wurde die Wilde Yamswurzel sogar zum Ausgangsstoff für die erste Antibabypille.
Wichtige Inhaltsstoffe und Wirkungsweise
In der Wurzelknolle der Pflanze finden sich vor allem:
- Diosgenin: Ein steroides Sapogenin, das dem menschlichen Progesteron ähnelt.
- Saponine (z.B. Dioscin), Flavonoide, Tannine und Phytosterole, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken können [3][5].
- Spuren von Vitaminen und Mineralstoffen (etwa B-Vitamine, Kalium, Eisen, Kupfer), die dem Körper ebenfalls zugutekommen [1].
Laut naturheilkundlichen Quellen soll das Diosgenin „progesteron-ähnliche“ Eigenschaften besitzen und so die Balance zwischen Östrogen und Progesteron fördern. Wissenschaftlich ist jedoch umstritten, ob der Körper Diosgenin wirklich in Progesteron umwandeln kann. Die positiven Effekte der Yamswurzel ergeben sich vermutlich eher aus einem indirekten Einfluss auf Rezeptoren, Entzündungen und Stoffwechselwege [2][3].
Hilfe für den weiblichen Zyklus
Menstruationsbeschwerden (PMS, Regelschmerzen): Aufgrund ihrer krampflösenden Wirkung wurde die Wilde Yamswurzel von indigenen Völkern bei Unterleibsschmerzen genutzt. Auch heute greifen Frauen bei Dysmenorrhoe (Regelschmerzen) zu Yamswurzel-Tee oder -Kapseln, um die Gebärmuttermuskulatur zu entspannen und übermäßige Blutungen abzumildern [1][5]. Bei PMS-Symptomen wie Reizbarkeit und Brustspannen berichten manche Anwenderinnen von Linderung, da Wild Yam einen möglicherweise ausgleichenden Effekt auf den Hormonhaushalt hat. Wissenschaftliche Belege fehlen hier, aber die lange traditionelle Nutzung spricht für einen Versuch in Absprache mit Ihrer Ärztin.
Wechseljahre: In den Wechseljahren setzen viele Frauen auf Yamswurzel-Kapseln oder -Cremes, um typische Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Stimmungsschwankungen natürlich zu mildern [4][3]. Während einige Studien keine signifikante Wirkung fanden, deuten andere Untersuchungen auf Vorteile für Stimmung und Schlafqualität hin [2][9]. Sicher ist: Die Yamswurzel zeigt kaum Nebenwirkungen, kann also – bei leichten bis mittleren Beschwerden – eine unterstützende Alternative oder Ergänzung zur Hormontherapie sein.
Kinderwunsch und Fruchtbarkeit: Manche Heilpraktiker empfehlen Wilden Yams als Begleitung bei unerfülltem Kinderwunsch, da er den Zyklus regulieren könnte. Allerdings fehlen wissenschaftliche Studien, die eine gesteigerte Fertilität bestätigen [1]. Hohe Dosen wurden früher sogar als Verhütungsmittel eingesetzt, was die Wirkung widersprüchlich erscheinen lässt. Generell gilt Vorsicht in der Schwangerschaft, da die hormonähnlichen Effekte ungeklärt sind [2].
Weitere gesundheitliche Aspekte
- Verdauung & Krämpfe: In der Volksmedizin wird Wilde Yamswurzel als „Kolikwurzel“ bezeichnet. Ein Tee oder eine Tinktur soll Magen-Darm-Krämpfe, Blähungen und leichte Koliken lösen. Tiermodelle stützen die krampflösende Wirkung im Verdauungstrakt [5].
- Entzündungshemmung & Gelenke: Diosgenin und andere Saponine können laut Laborversuchen entzündungsfördernde Enzyme hemmen. Teils wird Wilde Yamswurzel daher bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt [3].
- Hautpflege & Anti-Aging: Einige Kosmetikprodukte setzen auf Yamswurzel-Extrakte als angebliches „Anti-Aging“. Zwar gibt es Hinweise auf eine Kollagen-fördernde Wirkung in Zellstudien, doch klinische Beweise sind begrenzt [4].
Studienlage: Was ist belegt?
Forschungen an Tiermodellen und Zellkulturen bestätigen entzündungshemmende, antioxidative und teils hormonähnliche Effekte des Diosgenins [5][9]. Eine kleine Studie zeigte Verbesserungen in Stimmung und Schlaf bei menopausalen Frauen nach 12 Monaten [9]. Auch Endometriose-Tierstudien stimmen optimistisch, konnten aber noch nicht groß an Menschen überprüft werden. Insgesamt sehen Expertinnen die Wilde Yamswurzel als sanftes Naturmittel – für leichte Beschwerden „kann“ sie helfen, echte Hormonersatztherapie ersetzt sie aber nicht [1][4].
Anwendung und Darreichung
Tee/Dekokt: Die knorrige Wurzel wird fein geschnitten und etwa 15–20 Minuten in Wasser geköchelt. Dieser Tee kann 2–3 Mal täglich getrunken werden, z.B. bei Menstruationskrämpfen oder Verdauungsproblemen. Rohe Wurzel ist leicht giftig und sollte nicht ungekocht verzehrt werden [1].
Kapseln & Tabletten: Hier erhalten Sie standardisierte Extrakte oder Pulver. Üblich sind 300–500 mg pro Kapsel, 2–3 Mal pro Tag über mehrere Wochen [3]. Die Effekte entfalten sich meist erst bei längerer Kur.
Tinktur: Alkoholische Auszüge sind hochkonzentriert und werden tropfenweise eingenommen (z.B. 20–30 Tropfen ein- bis dreimal täglich). Gut geeignet, um schnell auf Krämpfe zu reagieren oder die Wirkung zu intensivieren [5].
Cremes & Gels: Für Wechseljahresbeschwerden und trockene Haut werden Wild-Yam-Cremes aufgetragen, teils 1–2 Mal täglich auf dünne Hautstellen wie Unterarme oder Bauch [4]. Man erhofft sich so eine Art transdermales „Progesteron-Feeling“. Die Wirksamkeit ist umstritten, dennoch schwören viele Anwenderinnen darauf.
Fazit
Die Wilde Yamswurzel (Dioscorea villosa) ist ein spannendes Naturheilmittel mit langer Tradition. Von der Regelkrampf-Linderung über PMS-Unterstützung bis zu leichten Wechseljahresbeschwerden – die enthaltenen Saponine und Flavonoide können auf sanfte Weise eingreifen, ohne die starken Nebenwirkungen synthetischer Hormone. Die wissenschaftliche Datenlage ist zwar uneinheitlich, doch viele Anwenderinnen berichten von einer spürbaren Verbesserung ihres Wohlbefindens. Wichtig: Bei ausgeprägten Beschwerden oder hormonellen Störungen sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Richtig eingesetzt und von guter Qualität, kann die Wilde Yamswurzel Ihrem Körper helfen, Balance zu finden und Ihnen eine natürliche Unterstützung in verschiedenen Lebensphasen bieten.
Quellen
- NetDoktor (2025). Yamswurzel: Wirkung & Anwendungsbereiche. netdoktor.de
- Mount Sinai (2024). Wild Yam (Dioscorea villosa). mountsinai.org
- Viktilabs (2023). Wunderwurzel Wild Yam – Stärken und Schwächen. viktilabs.de
- Journal of Menopausal Medicine (2021). Systematisches Review zu Wild Yam. e-jmm.org
- The Naturopathic Herbalist (2025). Monograph: Dioscorea villosa. thenaturopathicherbalist.com
- Frontiers in Pharmacology (2020). Neglected Yams for Health. skyfox.co
- Medikamente-per-Klick (2022). Yamswurzel: Superfood und Heilpflanze. medikamente-per-klick.de
- Prairie Moon (o.D.). Dioscorea villosa – Bilder & Pflanzinfos. prairiemoon.com
- Demirel et al. (2019). Fermented Wild Yam in Rattenmodell – psychische Effekte. pmc.ncbi.nlm.nih.gov
- Rosenfluh Stiftung (2021). Yamswurzelgel in der Menopause – Erfahrungen. viktilabs.de
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.