Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) –
Pflanzliche Unterstützung bei Menstruationsbeschwerden,
PMS und hormonellen Dysbalancen
Fühlen Sie sich manchmal von Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren überrollt? Oder suchen Sie ein sanftes Mittel, um Regelschmerzen oder PMS in den Griff zu bekommen? In solchen Fällen könnte die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) ein echter Geheimtipp sein. Bereits die indigenen Völker Nordamerikas setzten auf die „Schwarze Schlangenwurzel“ bei frauenbezogenen Beschwerden. Heute ist die Traubensilberkerze als natürlicher Begleiter für Frauen jeder Lebensphase bekannt – von leichteren Zyklusproblemen bis hin zur Linderung typischer Wechseljahresbeschwerden. Lesen Sie hier, was hinter der Wirkung steckt, welche Studien die Effekte stützen und wie Sie das Kraut am besten anwenden.
Frauengesundheit und hormonelle Balance
Eines der Hauptanwendungsgebiete der Traubensilberkerze ist die Linderung von Wechseljahresbeschwerden. Im Klimakterium sinkt der Östrogenspiegel, was Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafprobleme auslöst. Genau hier setzt die Traubensilberkerze an: Ihre Triterpenglykoside besitzen eine östrogenähnliche Wirkung, docken jedoch selektiv an Rezeptoren an [4]. Dadurch kann sie Beschwerden wie plötzliche Hitzegefühle oder vaginale Trockenheit deutlich lindern – ohne die Risiken einer Hormonersatztherapie [3]. Mehrere Studien zeigen, dass Cimicifuga-Extrakte Hitzewallungen reduzieren und ein besseres Wohlbefinden fördern [1]. Viele Frauen empfinden diesen natürlichen Weg als schonend und verträglich.
Auch bei PMS und Menstruationsschmerzen kommt die Traubensilberkerze zum Einsatz. Bereits 1989 empfahl die deutsche Kommission E ihren Gebrauch bei prämenstruellen Beschwerden. Insbesondere wirkt sie leicht krampflösend und entzündungshemmend, was Druck und Schmerzen im Unterleib mindern kann [2]. So können Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder Reizbarkeit in den Tagen vor der Periode abgemildert werden. Zwar stehen hier großangelegte Studien noch aus, doch Erfahrungsberichte und erste Daten deuten auf eine hilfreich-ausgleichende Wirkung hin [8].
Weitere gesundheitliche Vorteile
Traubensilberkerze überzeugt nicht nur durch ihren Einfluss auf das Hormonsystem. Auch andere Bereiche profitieren:
- Wirkung auf das Nervensystem: Indem Cimicifuga Hitzewallungen und Schweißausbrüche mildert, verbessert sie oft Schlaf und Stimmung. Forschungen zeigen, dass der Extrakt im zentralen Nervensystem Rezeptoren für Serotonin und Dopamin beeinflusst – was eine beruhigende Wirkung auf die Psyche haben kann [4].
- Knochengesundheit: Im Zuge der Menopause nimmt das Osteoporoserisiko zu. Erste Untersuchungen deuten an, dass Traubensilberkerze den Knochenabbau verlangsamen könnte – wenn auch weniger stark als synthetische Östrogene [8]. Für Frauen, die keine Hormonersatztherapie möchten, kann dies ein wertvoller Baustein sein.
- Herz-Kreislauf-System: Hormonveränderungen wirken sich auch auf Herz und Gefäße aus. Durch die Normalisierung von Hitzewallungen und Nervosität kann Cimicifuga den Blutdruck stabilisieren und das Herz entlasten, wenngleich weitere Forschung nötig ist [4].
Anwendung und Darreichungsformen
Für medizinische Zwecke werden die Wurzelstöcke (Rhizome) der Traubensilberkerze verwendet. Daraus entstehen verschiedene Präparate:
- Tabletten oder Kapseln: Der am weitesten verbreitete Weg. Sie enthalten standardisierte Extrakte mit definiertem Wirkstoffgehalt. Beliebt sind Präparate wie Remifemin®, die einen sogenannten iCR-Spezialextrakt verwenden [7]. Üblich ist die Einnahme von ~40 mg pro Tag, verteilt auf zwei Dosen.
- Tropfen / Tinkturen: Alkoholische Extrakte für eine flexible Dosierung. Sie werden tropfenweise eingenommen, sind jedoch für Schwangere nicht geeignet, da sie Alkohol enthalten.
- Tee: Ein Aufguss aus dem getrockneten Wurzelstock ist möglich, aber nicht empfehlenswert, da die Wirkstoffe schlecht herausgelöst werden [6]. Standardisierte Fertigpräparate gelten als wirksamer.
Bei der Anwendung sollte man etwas Geduld mitbringen: Oft tritt eine Besserung nach zwei bis vier Wochen auf, ein maximaler Effekt zeigt sich meist nach etwa zwei bis drei Monaten [6]. Ohne ärztlichen Rat empfiehlt es sich nicht, die Präparate länger als sechs Monate zu verwenden. Bei anhaltenden Beschwerden lohnt sich ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin.
Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen
Traubensilberkerze ist grundsätzlich gut verträglich [5]. Vereinzelt treten leichte Magen-Darm-Beschwerden oder Hautreizungen auf. Bei Schwangerschaft oder Stillzeit wird Traubensilberkerze nicht empfohlen, da wissenschaftliche Daten zur Unbedenklichkeit fehlen [6]. Frauen mit östrogenabhängigen Tumoren (z.B. Brustkrebs) sollten das Kraut nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt nutzen.
Wissenschaftliche Studien und Evidenz
Vor allem in den Wechseljahren erweist sich Cimicifuga als gut erforscht. Ein spezieller isopropanolischer Extrakt (iCR) hat in mehreren Studien signifikante Erfolge bei Hitzewallungen und Schlafproblemen erzielt [7]. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2023 fasste 22 randomisierte Studien mit 2.310 Frauen zusammen und kam zu dem Schluss, dass Traubensilberkerze deutlich besser als Placebo gegen klimakterische Symptome hilft [2]. Fachleute raten, ausschließlich zugelassene Präparate mit standardisierten Extrakten zu nutzen und die Einnahme gut zu beobachten. So profitieren Sie von der hohen Evidenz dieses Heilmittels, während Sie mögliche Risiken minimieren.
Fazit
Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) ist für viele Frauen eine wirkungsvolle und natürliche Alternative zu hormonbasierten Therapien. Ob Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Nachtschweiß oder Menstruationsbeschwerden – die Pflanze wirkt über ihre östrogenähnlichen Inhaltsstoffe ausgleichend und lindernd. Dank umfassender Forschung ist sie eine der am besten untersuchten Heilpflanzen für klimakterische Beschwerden [7]. Zugleich bietet sie Vorteile für Knochengesundheit, Nervensystem und Herz-Kreislauf-Funktionen. Bei vernünftiger Dosierung gilt Traubensilberkerze als sicher, allerdings ersetzt sie keine ärztliche Behandlung bei schweren Beschwerden. Wenn Sie eine sanfte und effektive Lösung suchen, um hormonelle Herausforderungen auf natürlichem Weg zu meistern, lohnt sich ein Blick auf geprüfte Cimicifuga-Präparate – lassen Sie sich dabei im Zweifel von Fachpersonal beraten.
Quellen
- Feichter, M. & Steinbach, M. (2022). Cimicifuga (Traubensilberkerze). netdoktor.de
- Sadahiro R. et al. (2023). Black cohosh extracts in menopausal symptoms: An updated meta-analysis. Menopause. natuerlich.thieme.de
- Beck, T. (2023). Pflanzenportrait Traubensilberkerze. Ärzte Krone. medmedia.at
- Monasterio, C. (2018). Traubensilberkerze – Wirkung. gesundheit.de
- Kade Pharma (2022). Wie Traubensilberkerze wirkt (KadeFemina Ratgeber). kadefemina.de
- Melzer, M. (2020). Traubensilberkerze: Pflanzliche Hilfe in den Wechseljahren. apotheken-umschau.de
- Pharmazeutische Zeitung (2018). Cimicifuga racemosa: Gut untersucht. pharmazeutische-zeitung.de
- PhytoDoc (2023). Traubensilberkerze – Heilpflanze in den Wechseljahren. phytodoc.de
- NDR Ratgeber (2021). Wechseljahre: Symptome, Phasen und Dauer. ndr.de
- ESCOP/EMA (2017). Assessment report on Cimicifuga racemosa (L.) rhizoma. EMA/HMPC. kadefemina.de
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.