
Schafgarbe (Achillea millefolium) –
Frauenkraut bei Regelschmerzen, PMS,
Endometriose und Wechseljahresbeschwerden
Suchen Sie nach einer natürlichen Unterstützung bei Menstruationsbeschwerden, Zyklusproblemen oder sogar in den Wechseljahren? Dann sollten Sie einen Blick auf die Schafgarbe (Achillea millefolium) werfen. Dieses alte „Frauenkraut“ ist nicht nur eine bewährte Hausapotheke für Bauch und Verdauung, sondern auch ein echter Geheimtipp für die weibliche Gesundheit. Lesen Sie hier, warum die Schafgarbe seit Jahrhunderten so geschätzt wird und wie aktuelle Studien viele ihrer traditionellen Anwendungen untermauern.
Wirkstoffe und ihre Bedeutung
Die Schafgarbe beeindruckt mit einer Reihe von wertvollen Inhaltsstoffen, darunter ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide und Gerbstoffe [3]. Das ätherische Öl enthält Chamazulen, 1,8-Cineol und Kampfer, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken können [1][2]. Zugleich sind Flavonoide – etwa Apigenin und Luteolin – für die krampflösende Wirkung der Schafgarbe verantwortlich [8]. Gerbstoffe unterstützen die Wundheilung und wirken blutstillend. Zudem finden sich Mineralstoffe wie Kalium und Kupfer, die bei der vielfältigen Wirkung eine Rolle spielen [1]. Insgesamt erklärt diese Zusammensetzung, wieso Schafgarbe in der Volksmedizin so breit eingesetzt wird – von der Verdauung bis zur Frauengesundheit.
Schafgarbe und Frauengesundheit
Menstruationsbeschwerden und PMS: Aufgrund ihrer krampflösenden und leicht entzündungshemmenden Eigenschaften wird die Schafgarbe traditionell bei Unterleibsschmerzen während der Regelblutung getrunken. Eine placebokontrollierte Studie zeigte, dass Schafgarben-Tee Regelschmerzen signifikant lindert [7]. Auch bei PMS (Prämenstruellem Syndrom) profitieren Frauen von der beruhigenden und entspannenden Wirkung auf die Gebärmuttermuskulatur und auf das Gemüt [1]. Gleichzeitig kann die Schafgarbe eine ausgleichende Wirkung auf den Hormonhaushalt haben, was die Zyklusregulation unterstützt [4].
Wechseljahresbeschwerden: In den Wechseljahren kann Schafgarbe etwa bei Hitzewallungen und Schlafstörungen helfen, indem sie das vegetative Nervensystem beruhigt und entzündliche Prozesse dämpft [1][5]. Obwohl keine großen klinischen Studien speziell für die Menopause vorliegen, lassen Tierversuche vermuten, dass Schafgarbe eine östrogenähnliche Wirkung entfalten könnte [10]. Dies würde erklären, warum manche Frauen in der Menopause eine Besserung von Stimmungsschwankungen oder leichten Hitzewallungen berichten. Möglicherweise ist eine Kombination mit Melisse oder Johanniskraut sinnvoll, um die Wirkung zu verstärken [1].
Endometriose und Scheidengesundheit: Eine Tierstudie belegt, dass Schafgarben-Extrakt Endometriose-Herde verkleinern und Entzündungsfaktoren senken kann [9]. Darüber hinaus wird sie traditionell auch bei Vaginalentzündungen oder leichten Infektionen empfohlen: Sitzbäder oder Spülungen mit Schafgarben-Tee können desinfizierend und wundheilend wirken [5]. Gerade bei Reizungen und Ausfluss können die antimikrobiellen Eigenschaften helfen, das Scheidenmilieu zu beruhigen.
Weitere gesundheitliche Vorteile
- Verdauung und Gallenfunktion: Bitterstoffe und ätherische Öle regen Magen, Darm und Galle an. Ein Schafgarben-Tee nach dem Essen hilft bei Blähungen, Krämpfen und Völlegefühl, da er die Verdauungssäfte stimuliert [1]. Auch bei Gastritis und leichten Gallenproblemen ist die Schafgarbe beliebt.
- Wundheilung und Haut: Als „Blutstillkraut“ wirkt Schafgarbe zusammenziehend und antiseptisch. Frische Blätter können auf kleine Wunden gelegt werden, um Blutungen zu stoppen. Umschläge oder Salben mit Schafgarben-Extrakt unterstützen die Heilung von Ekzemen oder Geschwüren [6].
- Immunsystem und Erkältung: Schafgarben-Tee wird in manchen Regionen bei den ersten Anzeichen einer Erkältung getrunken, um das Schwitzen anzuregen und die Abwehrkräfte zu mobilisieren. Antientzündliche Effekte können den Verlauf von Infekten abmildern [1][8].
Anwendungen und Zubereitungen
Schafgarben-Tee: Gießen Sie 1–2 Teelöffel getrocknetes Kraut mit 150 ml kochendem Wasser auf und lassen ihn 5–10 Minuten ziehen [1]. 2–4 Tassen am Tag, kurmäßig über mehrere Wochen, sind üblich. Zum Süßen können Sie Honig verwenden, oder Sie mischen die Schafgarbe mit Kamille und Pfefferminze, um den bitteren Geschmack abzumildern. Für Frauenleiden kann es sinnvoll sein, schon einige Tage vor der erwarteten Periode mit dem Trinken zu beginnen.
Tinktur oder Tropfen: Wer keinen Tee mag, kann standardisierte Schafgarben-Extrakte oder Tinkturen aus der Apotheke nutzen [6]. Sie werden in Wasser eingenommen – meist dreimal täglich eine bestimmte Tropfenmenge. Hier entfalten sich die krampflösenden Wirkstoffe etwas konzentrierter als im Tee.
Äußerliche Anwendung: Für Sitzbäder bei Unterleibsschmerzen oder Scheidenreizungen wird ein starker Sud aus Schafgarbe verwendet (z.B. 50–100 g Kraut auf 1 Liter Wasser), den man dem Badewasser oder Sitzbad zusetzt [5]. Auch Umschläge oder Salben sind möglich, um Wunden zu behandeln oder die Haut zu beruhigen.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse
Während Volkswissen und Tradition die Schafgarbe längst als „Frauenkraut“ empfehlen, bestätigt die moderne Forschung viele Anwendungen: So dokumentierte eine placebokontrollierte Studie die Wirksamkeit bei Regelschmerzen [7]. Weitere Tierversuche zeigen positive Effekte auf Endometriose [9] und weisen auf mögliche östrogenartige Wirkungen hin [10]. Die entzündungshemmenden und krampflösenden Mechanismen sind dabei gut belegt, u.a. durch Flavonoide (Apigenin, Luteolin) und Azulenverbindungen [8]. In der Praxis bedeutet das: Schafgarbe kann schulmedizinische Therapien ergänzen – ob bei Menstruationsschmerzen, Verdauungsproblemen oder leichten Infektionen. Bei anhaltenden Beschwerden ist jedoch immer ärztlicher Rat gefragt.
Fazit
Schafgarbe (Achillea millefolium) steht zu Recht als eines der wichtigsten „Frauenkräuter“ in der Naturheilkunde ganz oben auf der Liste. Ob gegen Menstruationskrämpfe, PMS oder Wechseljahresbeschwerden: Dieses fein duftende Kraut entfaltet krampflösende, entzündungshemmende und blutstillende Kräfte. Tradition und moderne Studien gehen hier Hand in Hand und bestätigen die breite Wirkung – vom Magen-Darm-Trakt über die Haut bis hin zu nervösen Beschwerden. Mit Tee, Tinkturen oder Sitzbädern findet jede Frau die passende Anwendungsform, um von den Vorzügen der Schafgarbe zu profitieren. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von diesem vielseitigen „Tausendblatt“ überzeugen.
Quellen
- Medikamente-per-Klick. Heilpflanzenporträt Schafgarbe. medikamente-per-klick.de
- Bionorica SE. Schafgarbe: Heilpflanze und Inhaltsstoffe. bionorica.de
- PharmaWiki (2024). Schafgarbe: Wirkstoffe, Wirkungen, Anwendungen. pharmawiki.ch
- Frauenaerzte-im-Netz (2023). Heilkräuter in der Frauenheilkunde (Schafgarbe). frauenaerzte-im-netz.de
- Paradisi.de (2025). Scheidenspülung bei Infektionen – verwendete Heilpflanzen. paradisi.de
- Medikamente-per-Klick (2025). Anwendungstipps (Sitzbad, Tee). medikamente-per-klick.de
- Jenabi et al. (2015). Comparative effect of Yarrow vs. placebo on primary dysmenorrhea. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Benedek & Kopp (2007). Traditional uses of Achillea. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Demirel et al. (2014). Schafgarbe bei Endometriose (Tierstudie). pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Herbmed Pharmacology (2019). Schafgarbe: Östrogen-ähnliche Effekte in Tierstudie. herbmedpharmacol.com
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.