Schafgarbe (Achillea millefolium) –
Wirksame Bitterpflanze zur Leberstärkung
und Entgiftungsunterstützung

Herzlich willkommen zu unserem informativen Portrait der Schafgarbe (Achillea millefolium). Diese vielseitige Heilpflanze ist schon seit der Antike bekannt und wird traditionell bei Verdauungsbeschwerden, Blasen- und Nierenproblemen sowie Leber- und Gallenleiden eingesetzt. Doch was steckt wirklich hinter dieser „Allrounderin“? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die Schafgarbe Ihre Lebergesundheit unterstützt, welche entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Effekte sie aufweist und warum sie insbesondere für Frauen interessant sein kann. Ebenso schauen wir uns bewährte Anwendungsformen wie Tee, Tinktur und Extrakte an.

Lebergesundheit: Leberschutz, Entgiftung und Gallenfluss

Die Schafgarbe gilt als bewährtes Leber-Heilkraut. Sie enthält Bitterstoffe, Flavonoide und ätherische Öle, die eine positive Wirkung auf die Leberfunktion haben sollen [3]. So wird berichtet, dass sie das Lebergewebe schützt und die Leberfunktion reguliert. Zudem fördert die Pflanze den Gallenfluss [3], was die Leber bei der Fettverdauung unterstützt. Mehr Gallensäure hilft, Nahrungsfette effizienter aufzuschlüsseln und entlastet das Organ [5].

Auch bei Entgiftungsprozessen kann die Schafgarbe hilfreich sein. In der Naturheilkunde wird sie oft begleitend zu Ausleitungskuren eingesetzt, beispielsweise mit warmen Umschlägen (Leberwickel), um die Durchblutung der Leber zu fördern und Giftstoffe schneller aus dem Körper zu leiten [3]. Diese entlastende Wirkung kann Beschwerden wie Kopfschmerzen (bei Fastenkuren) verringern.

Erste wissenschaftliche Studien deuten auf eine konkrete hepatoprotektive Wirkung hin: In einem Mausversuch mit toxinbedingter Hepatitis schützte Schafgarben-Extrakt die Leber vor Schäden – die Leberwerte (ALT, AST) blieben signifikant niedriger als in der unbehandelten Gruppe [4]. Forschende sehen die Ursache in antioxidativen und antientzündlichen Inhaltsstoffen, die Zellschäden in der Leber mindern können. Nicht zuletzt ist die Fähigkeit der Schafgarbe, den Gallenfluss anzuregen, für das gesamte Leber-Galle-System relevant und kann Völlegefühl oder Druck nach fettreichen Mahlzeiten lindern.

Entzündungshemmende Eigenschaften

Die Schafgarbe ist verwandt mit der Kamille und enthält ähnlich strukturierte ätherische Öle (teils azulenhaltig), die Entzündungen hemmen und Reizungen lindern können [5]. Tatsächlich wird die Pflanze seit Jahrhunderten bei diversen Entzündungszuständen eingesetzt, von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Hautproblemen. In Laborstudien zeigte sich eine deutliche Hemmung von entzündungsfördernden Botenstoffen und eine antibakterielle Wirkung [2].

Daher wird die Schafgarbe in der Phytotherapie nicht nur zur innerlichen Anwendung (etwa bei Gastritis oder Enteritis) empfohlen, sondern auch äußerlich zur Wundbehandlung. Ihre Kombination aus entzündungsdämpfenden und leicht antiseptischen Effekten kann die Heilung gereizter Haut oder schlecht heilender Wunden unterstützen.

Verdauungsförderung und Krampflösung

Eine weitere Stärke der Schafgarbe liegt in ihrer verdauungsfördernden und krampflösenden Wirkung. Durch den bitteren Geschmack werden Appetit und Produktion von Verdauungssäften angeregt [2]. Bereits eine kleine Menge Schafgarbentee vor dem Essen kann die Magensaftsekretion erhöhen und so die Verdauungstätigkeit verbessern.

Zudem wirkt Schafgarbe spasmolytisch, also krampflösend, auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Trakts [2]. Menschen mit krampfartigen Bauchschmerzen, Koliken oder Blähungen können von einem Schafgarbenpräparat profitieren. Oft wird sie mit anderen Kräutern wie Wermut, Kamille oder Pfefferminze kombiniert, um die Verdauung zu harmonisieren. Schafgarbe stimuliert die Leber-, Galle- und Bauchspeicheldrüsenfunktion und sorgt so für einen reibungslosen Ablauf im Verdauungstrakt [3].

Hormonelle Balance und „Frauenkraut“-Wirkung

In der traditionellen Frauenheilkunde nimmt die Schafgarbe einen hohen Stellenwert ein. Ein Sprichwort besagt: „Schafgarb’ im Leib tut wohl jedem Weib[1]. Tatsächlich ist sie eines der beliebtesten Kräuter bei Menstruationsbeschwerden, da sie krampflösend, blutstillend und tonisierend wirken kann [1].

Darüber hinaus enthält sie Phytohormone, die dem Progesteron ähneln und zur hormonellen Balance beitragen können [1]. Insbesondere bei Zyklusstörungen, zu starker Monatsblutung oder in den Wechseljahren schätzen viele Frauen die Schafgarbe als sanfte Unterstützung. Die regulierende Wirkung baut sich jedoch meist über längere Einnahme auf, sodass ein mehrwöchiger Gebrauch ratsam ist.

Anwendungsformen und Dosierung

Je nach Bedarf lässt sich die Schafgarbe innerlich in Form von Tee, Tinktur oder Extrakt einsetzen. Auch äußerliche Anwendungen sind möglich. Hier die wichtigsten Formen:

  • Schafgarbentee: 2 TL (˜2–4 g) getrocknetes Kraut mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen [1].
    Üblich sind 3–4 Tassen pro Tag, kurmäßig über mehrere Wochen.
  • Tinktur: Alkoholischer Auszug der Schafgarbe, etwa 20–30 Tropfen mehrmals täglich in Wasser [1].
    Ideal für unterwegs, da kein Aufbrühen nötig ist.
  • Extrakte und Kapseln: Standardisierte Präparate, oft kombiniert mit anderen Bitterkräutern. Eignen sich für eine genaue Dosierung und höhere Wirkstoffgehalte [1].
  • Äußerliche Anwendungen: Sitzbäder (z.B. bei Unterleibskrämpfen) oder Umschläge/Wickel zur Wundbehandlung. „Leberwickel“ mit warmem Schafgarbentee kann die Entgiftung unterstützen [3].

Im Allgemeinen sind Schafgarben-Anwendungen gut verträglich. Trotzdem sollten Personen mit einer Korbblütler-Allergie (z.B. Kamille, Arnika) vorsichtig sein, da es in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen kann [2]. Während der Schwangerschaft ist von einer innerlichen Anwendung eher abzuraten, da Schafgarbe unter Umständen uterusstimulierend wirken kann.

Fazit

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist ein wahrer Alleskönner unter den Heilpflanzen. Ob Sie Ihre Leber stärken, die Verdauung fördern, Entzündungen lindern oder Frauenleiden auf natürliche Weise unterstützen möchten – die breit gefächerte Wirkstoffpalette dieser Pflanze kann Ihnen dabei helfen. Dank Bitterstoffen, Flavonoiden und ätherischen Ölen vereint sie leberschützende, entzündungshemmende, krampflösende und hormonregulierende Effekte in einem. Gerade in Form von Tee, Tinktur oder standardisierten Extrakten ist Schafgarbe leicht verfügbar und in der Regel gut bekömmlich.

Wenn Sie Ihre Leber-Galle-Funktion anregen, die Verdauung optimieren oder menstruationsbedingte Beschwerden lindern möchten, könnte Schafgarbe eine natürliche Option für Sie sein. Trotzdem gilt: Bei ernsthaften Erkrankungen, Allergieneigung oder in der Schwangerschaft sollten Sie vor der Einnahme den ärztlichen Rat einholen. Ansonsten darf die Schafgarbe gern als sanfte Begleiterin in Ihrer Hausapotheke einen festen Platz finden.


Quellen

  1. Hebamme Pia – Ein Hoch auf die Schafgarbe (Blog-Beitrag, 31. Mai 2020) (hebammepia.com)
  2. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) – Heilpflanzen: Schafgarbe (ages.at)
  3. Janna Raphaela (Praxis f. ganzheitl. Psychologie) – Die Frühjahrskur – Leberentgiftung (janna-raphaela.de)
  4. Yaeesh S. et al. – Studies on hepatoprotective… extract of Achillea millefolium, Phytotherapy Research 20(7):546-551 (2006) (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
  5. Aponet (Apotheken-Umschau) – Schafgarbe macht Appetit (aponet.de)

Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.

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