Ringelblume (Calendula officinalis) – Von Akne bis Anti-Aging – Ringelblumensalbe selber machen: Anwendung, Wirkung und Tipps rund um die Ringelblumen Salbe

Möchten Sie eine kraftvolle Heilpflanze entdecken, die Ihre Haut spürbar beruhigen und bei Wunden, Ekzemen oder leichten Verbrennungen helfen kann? Dann lohnt sich ein genauer Blick auf die Ringelblume (Calendula officinalis). In diesem Artikel erfahren Sie, warum die leuchtend orange-gelbe Blüte seit Jahrhunderten als natürlicher Helfer für die Hautpflege geschätzt wird, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse diese Verwendung untermauern und wie Sie Calendula praktisch anwenden können.

Inhaltsstoffe und hautwirksame Eigenschaften

Ringelblumenblüten sind reich an Flavonoiden, Triterpenoiden, Saponinen und Carotinoiden wie Lutein. Hinzu kommen ätherische Öle und andere Verbindungen [2, 3]. Diese Inhaltsstoffe verleihen der Pflanze ausgeprägt entzündungshemmende, antibakterielle und antioxidative Eigenschaften, was Calendula zum wertvollen Partner in der Hautgesunhdheit macht [3, 7].

Eine zentrale Rolle spielen dabei die Triterpene und Flavonoide, die die Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen (z. B. Interleukin-1, IL-6 oder TNF-a) blockieren und zugleich die Zellen vor oxidativem Stress schützen [2, 7]. So kann Calendula gereizte Haut beruhigen und den natürlichen Regenerationsprozess unterstützen.

Wundheilung fördern mit Ringelblume

Besonders bekannt ist die Calendula für ihre wundheilungsfördernden Eigenschaften. Bereits 1986 empfahl die deutsche Kommission E die äußerliche Anwendung von Calendula bei schlecht heilenden Wunden und Unterschenkelgeschwüren [1]. Moderne Studien bestätigen, dass Calendula-Extrakte die Entzündungsphase verkürzen und die Bildung von Granulationsgewebe anregen [4].

Zum Beispiel sank in einer Studie die Rate schwerer strahlenbedingter Hautentzündungen bei Brustkrebspatientinnen unter Calendula-Creme auf 41 % gegenüber 63 % in der Kontrollgruppe [5]. Auch bei chronischen Beingeschwüren zeigte sich eine raschere Wundschließung als mit Standardbehandlung [6]. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Calendula die Hautregeneration effizient unterstützt und Infektionen vorbeugt.

Ekzeme und Dermatitis: Linderung durch Calendula

In der traditionellen Volksmedizin wird Calendula bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Dermatitis hochgeschätzt. Ihre entzündungslindernden Inhaltsstoffe können Rötungen, Juckreiz und Schwellungen mindern [3]. Studien zur atopischen Dermatitis (Neurodermitis) sind allerdings noch begrenzt, doch eine Untersuchung an Säuglingen mit Windeldermatitis zeigte, dass Calendula-Creme den Hautausschlag deutlich stärker verbesserte als ein Aloe-vera-Gel [8].

Zwar ersetzt die Calendula keine medizinische Therapie bei schweren, chronischen Ekzemen, kann aber als unterstützende Pflege eine spürbare Beruhigung der Haut bewirken – insbesondere in Form von Cremes, Umschlägen oder Salben. Da Calendula gut verträglich ist, findet sie zudem häufig Anwendung in sensiblen Bereichen wie der Babyhautpflege.

Akne und unreine Haut: Ringelblume gegen Pickel

Mit ihren antibakteriellen und entzündungslindernden Eigenschaften wird Calendula auch bei Akne oder unreiner Haut eingesetzt. Labortests deuten darauf hin, dass Calendula-Extrakte gezielt das Wachstum von Cutibacterium acnes hemmen – dem Hauptverursacher vieler Pickel – ohne die natürliche Hautflora stark zu beeinträchtigen [11].

Die entzündungslindernde Komponente hilft, gerötete Stellen und Schwellungen zu reduzieren, während die antimikrobielle Wirkung neuen Entzündungen vorbeugt [9]. Gesichtswasser oder Heilkräuter-Gels mit Calendula können so einen sanften Beitrag zur Aknebehandlung leisten – oft in Kombination mit anderen Pflegeschritten, um ein umfassendes Pflegekonzept zu unterstützen.

Hautirritationen und Ausschläge beruhigen

Ob leichte Hautreizungen, Insektenstiche, Schürfwunden oder irritierte Haut – Calendula gilt in vielen Haushalten als praktisches Erste-Hilfe-Mittel. Seit jeher wird die Calendula zur Soforthilfe bei kleinen Verletzungen verwendet, um Infektionen abzuwehren und die Heilung zu beschleunigen [3]. Ihre mild antiseptische Wirkung und die Fähigkeit, Entzündungen zu hemmen, eignen sich gut für lokale Beschwerden wie Rötungen oder Juckreiz [7].

Die meisten Anwender vertragen Calendula problemlos – nur bei ausgeprägter Allergie gegen Korbblütler (z. B. Arnika) kann es vereinzelt zu Kreuzreaktionen kommen [9]. Für die meisten Menschen ist Calendula jedoch eine sichere, sanfte Option, um die Haut zu beruhigen.

Verbrennungen: Linderung mit Calendula

Bei leichten Verbrennungen (etwa Sonnenbrand oder kleineren Verbrühungen) kann Calendula helfen, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren [3]. Tiermodelle liefern Hinweise auf eine bessere Wundheilung, bei Patienten mit schweren Verbrennungen ist die Datenlage jedoch noch uneinheitlich.

Nichtsdestotrotz empfiehlt sich Calendula bei kleineren Verbrennungen oder Sonnenbrand als ergänzende Pflege, z. B. in kühlenden Gels oder After-Sun-Lotions. So kann sie dazu beitragen, gereizte Haut zu beruhigen und die Regeneration zu fördern.

Hautalterung: Antioxidative Körperpflege mit Ringelblume

Dank ihrer antioxidativen Inhaltsstoffe (z. B. Carotinoide, Flavonoide) findet die Calendula auch in der Anti-Aging-Pflege Anwendung. Antioxidantien helfen, freie Radikale zu neutralisieren, was einer vorzeitigen Hautalterung vorbeugen kann [10].

Studien zeigen, dass Calendula-Extrakt zusätzlich die Hautregeneration ankurbelt und der Kollagenzerstörung entgegenwirkt [2]. Somit ist Calendula in vielen Gesichtscremes oder Lotionen für reife oder lichtgeschädigte Haut zu finden – stets mit dem Ziel, Fältchen vorzubeugen und dem Teint mehr Geschmeidigkeit zu verleihen.

Äußerliche Darreichungsformen von Ringelblume

Die Calendula lässt sich auf vielfältige Weise einsetzen, um Hautprobleme zu lindern:

  • Salben: Fettsalben mit Calendula-Ölauszug eignen sich besonders für trockene, rissige Wunden oder zur Nachbehandlung von Narben.
  • Cremes: Emulsionen, die schneller einziehen – ideal bei Ekzemen und zur täglichen Pflege gereizter Haut. Üblicherweise mit 2–10 % Calendula-Extrakt.
  • Öle: Ein in Oliven- oder Sonnenblumenöl ausgezogener Blütenauszug. Perfekt für Babypflege, Massage oder trockene, entzündete Haut.
  • Tinkturen: Alkoholische Auszüge mit hohem Wirkstoffgehalt. Vor der Anwendung an Wunden oder in Umschlägen sollte man sie jedoch verdünnen.
  • Umschläge (Kompressen): Ein starker Blütenaufguss (Tee) oder eine verdünnte Tinktur eignet sich, um Tücher zu tränken und auf entzündete Hautstellen zu legen.

Für viele Hautleiden stellt Calendula somit eine natürliche, gut verträgliche Option dar, um Reizungen zu lindern und die Heilung anzuregen.

Innere Anwendung und Hautgesundheit

Obgleich die Hauptwirkung der Calendula im äußeren Gebrauch liegt, wird sie gelegentlich auch innerlich eingesetzt. Früher galt Calendula-Tee als “blutreinigend” bei chronischen Hautausschlägen oder Akne, wobei wissenschaftliche Bestätigungen hierfür begrenzt sind [3].

In der modernen Phytotherapie empfiehlt man Calendula innerlich vor allem bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Magen-Darm-Beschwerden. Da diese entzündungslindernden Effekte theoretisch den gesamten Organismus betreffen können, ist denkbar, dass sich eine begleitende innere Einnahme auch auf entzündliche Hautzustände günstig auswirkt. Ein direkter, starker Effekt auf die Haut wird aber eher der äußerlichen Anwendung zugeschrieben [2, 3].

Fazit

Die Calendula ist ein beeindruckendes Naturheilmittel für die Körperpflege. Ob Wundheilung, Ekzeme, Akne oder allgemeine Hautirritationen – ihre entzündungslindernden, antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften machen sie zu einer zuverlässigen und gut verträglichen Option. Moderne Forschung bestätigt das jahrhundertealte Wissen um die Wirksamkeit und erklärt die vielseitigen Vorteile der Pflanze: von beschleunigter Regeneration bis zum Schutz vor freien Radikalen.

Egal, ob Sie eine Salbe, Creme oder ein sanftes Öl bevorzugen – Calendula eignet sich hervorragend für die tägliche Körperpflege und hilft, gereizte Haut zu beruhigen und den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen. Dank ihrer milden, aber effektiven Wirkung kann Calendula auch Ihr Verbündeter für gesunde, strahlende Haut werden.


? Exkurs: Rezept für eine Ringelblumen Salbe ?

Wenn Sie eine wohltuende Ringelblumensalbe (oft auch Calendula Creme genannt) selbst herstellen möchten, können Sie auf die Blüten der Calendula (am besten aus kontrolliert biologischem Anbau) zurückgreifen. Dieses bewährte Hausmittel ist eine ideale Körperpflege für empfindliche, raue oder rissige Haut. Durch ihre entzündungslindernden Inhaltsstoffe der Calendula (z. B. Flavonoide) kann diese pflegende Balsam den Regenerationsprozess der Haut fördern.

Für etwa 100 ml selbstgemachte Ringelblumensalbe benötigen Sie:

  • 2 Handvoll getrocknete Blütenköpfe der Calendula
  • Ca. 80 ml Pflanzenöl (z. B. Soja-, Oliven- oder Sonnenblumenöl)
  • Etwa 15 g Bienenwachs (alternativ Melkfett)
  • Optional: 1–2 g Sheabutter, Vitamin E (Tocopherol), Panthenol oder Allantoin

Erwärmen Sie die Blüten vorsichtig zusammen mit dem Öl und lassen Sie alles einige Stunden ziehen. Seihen Sie dann die Pflanzenteile ab, bevor Sie das Bienenwachs (oder die gewählte Basis) untermischen. Wer möchte, kann zusätzliche Stoffe wie Jojobaöl, Arnika-Extrakt oder Urea ergänzen. Anschließend in einen Tiegel füllen, abkühlen lassen und mehrmals täglich auftragen.

So entsteht eine selbstgemachte Wundsalbe bzw. Hautschutzmittel, die sowohl bei kleinen Verletzungen als auch bei strapazierten Hautpartien als Hilfe dient. Manche schwören auf fertige Produkte wie Kräuterhof® Ringelblumen-Salbe oder Theiss Ringelblumensalbe, während andere den DIY-Ansatz bevorzugen.


? Häufig gestellte Fragen zur Ringelblumensalbe ?

Wie oft sollte ich Ringelblumensalbe auftragen?

Sie können diese mehrmals täglich auftragen – besonders bei trockener, rissiger oder beanspruchter Haut. Achten Sie darauf, die Haut vorher zu reinigen und die Creme gleichmäßig einzuarbeiten, damit sie ihre heilende Wirkung optimal entfalten kann.

Eignet sich eine selbst hergestellte Creme auch für empfindliche Haut?

Ja, selbst hergestellte Ringelblumensalben ohne zusätzliche Duft- oder Konservierungsstoffe sind oft sehr gut verträglich. Prüfen Sie jedoch vorab mögliche Allergien gegen Korbblütler (z. B. Arnika). Im Zweifelsfall hilft ein kurzer Patch-Test am Unterarm.

Kann ich das Balsam auch für die Hautpflege von Babys verwenden?

Calendula ist für ihre milden Eigenschaften bekannt und wird häufig zur Babyhautpflege eingesetzt. Dennoch ist bei sehr sensibler Kinderhaut Vorsicht geboten. Fragen Sie im Zweifel Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Was ist der Vorteil gegenüber fertigen Produkten anstatt selbstgemachten mit z.B. Arnika, Allantoin, Vitamin E, Melkfett etc.?

Fertige Produkte wie Kräuterhof® Ringelblumen-Salbe oder Theiss Ringelblumensalbe sind meist lange haltbar und enthalten bestimmte Zusatzstoffe, die die Konsistenz oder Stabilität verbessern. Selbstgemachte Varianten sind hingegen oft frischer und frei von Konservierungsstoffen. Hier entscheidet persönliche Vorliebe und Verträglichkeit.


Quellen

  1. EMA HMPC (2018) – Assessment report on Calendula offic. L., flos. Europäische Arzneimittel-Agentur, Komitee für pflanzliche Arzneimittel ema.europa.eu
  2. Srivastav et al., 2023 – An Updated Review on the Multifaceted Therapeutic Potential of Calendula offic. L. Int. J. Mol. Sci. 24(9): 9055 pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Gupta & Singh, 2013 – A review on phytochemistry and ethnopharmacological aspects of genus Calendula. Pharmacogn Rev. 7(14): 179-187 pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  4. Or Givol et al., 2019 – Calendula offic. extract as monotherapy for wound healing: A systematic review. Wound Repair Regen. 27(5): 548-561
  5. Pommier et al., 2004 – Phase III randomized trial of Calendula offic. vs. trolamine … J. Clin. Oncol. 22(8): 1447-1453 pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  6. Duran et al., 2005 – Effect of Calendula offic. ointment in the treatment of venous leg ulcers. Int. J. Tissue React. 27(3): 101-106 pmc.ncbi.nlm.nih.gov
  7. Silva et al., 2021 – Anti-Inflammatory Activity of Calendula offic. Flower Extract. Cosmetics (MDPI) 8(2): 31 mdpi.com
  8. Medical News Today, 2024 – Y. Brazier: Calendula and eczema: Does it help repair the skin? medicalnewstoday.com
  9. Verywell Health (2023) – K. Kiefer: Calendula: Uses, Benefits, and Side Effects verywellhealth.com
  10. Healthline (2024) – E. Cronkleton: 6 Ways to Use Calendula Oil for Your Skin healthline.com
  11. Latifa, L. (2017) – Selective inhibition of Propionibacterium acnes by Calendula offic. (via ResearchGate) researchgate.net

Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.

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