

Griechischer Bergtee (Sideritis syriaca) –
Neuroregeneration und kognitive Leistungssteigerung
Viele Menschen haben bereits vom Griechischen Bergtee (Sideritis syriaca) gehört – vielleicht unter den Namen Kretischer Bergtee oder Malotira. Doch nur wenige wissen, wie vielfältig seine Wirkungen sein können: von geistiger Klarheit und neuroprotektiven Effekten bis hin zur Unterstützung des Immunsystems und zur Milderung von Magen-Darm-Beschwerden. In diesem Artikel erfahren Sie, warum diese mediterrane Heilpflanze in den Fokus moderner Forschung rückt und wie Sie sie richtig anwenden können.
Herkunft und traditionelle Verwendung
Griechischer Bergtee ist ein Korb voller regionaler Bezeichnungen und Mythen. Botanikern als Sideritis syriaca bekannt, trägt die Pflanze den Beinamen „Eisenkraut“, da sie der Legende nach einst Wunden von Eisenwaffen heilen konnte [1]. Bis heute schätzen Menschen in Griechenland, auf dem Balkan und in der Türkei dieses Kraut bei Husten, Erkältung und Verdauungsproblemen. Das getrocknete Kraut wird meist aufgegossen – eine Praxis, die seit der Antike überliefert ist und in den letzten Jahren auch wissenschaftlich zunehmend bestätigt wird.
Kognitive Vorteile und neuroprotektive Wirkungen
Ein besonders spannendes Einsatzgebiet von Sideritis syriaca ist sein potenzieller Nutzen für das Gehirn und das Nervensystem. Zum Beispiel zeigte eine placebokontrollierte Studie an älteren Erwachsenen (50–70 Jahre), dass ein Extrakt aus Griechischem Bergtee bereits nach vier Wochen kognitive Leistungen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeitsspanne und Stressresistenz verbesserte – teils stärker als Ginkgo biloba [2]. Ähnliche Ergebnisse liefert eine deutsche Pilotstudie (2016) mit 64 Probanden, in der sich unter 330 mg Bergtee-Extrakt pro Tag eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit und weniger Angst zeigten [2].
Besonders bemerkenswert sind Befunde aus der Alzheimer-Forschung: In einem Mausmodell reduzierte Sideritis-Extrakt ß-Amyloid-Plaques, verbesserte das Lernvermögen und schützte die Neuronen vor Abbau [3]. Neben der antioxidativen Wirkung scheint der Tee auch die Wiederaufnahme bestimmter Neurotransmitter (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin) zu hemmen [4]. Dadurch bleiben diese stimmungs- und kognitionsrelevanten Botenstoffe länger aktiv und können Gedächtnisprozesse fördern. Andere Studien deuten zudem an, dass Sideritis die zerebrale Durchblutung steigern könnte, was den Sauerstoff- und Nährstofftransport im Gehirn verbessert [8].
Antioxidative, entzündungshemmende und immunstärkende Eigenschaften
Sideritis syriaca punktet durch einen hohen Anteil an Polyphenolen, darunter Flavonoide (z.B. Apigenin, Luteolin) und Phenolsäuren. Diese Substanzen fungieren als wirkungsvolle Antioxidantien, die freie Radikale im Körper abfangen [6]. Eine besondere Rolle spielt dabei die Fähigkeit, eigene Abwehrenzyme zu aktivieren – ähnlich wie grüner Tee (Camellia sinensis). Darüber hinaus wirken Extrakte dieser Pflanze entzündungshemmend: In einem Rattenexperiment konnten sie Schwellungen und Schmerzsignale deutlich reduzieren [5].
Als Hausmittel im Mittelmeerraum kommt Griechischer Bergtee häufig bei Erkältungen zum Einsatz. Die antientzündlichen und immunmodulierenden Effekte unterstützen dabei den Körper, Infektionen abzuwehren, während ein beruhigender Einfluss auf gereizte Schleimhäute beschrieben wird [1].
Weitere gesundheitliche Vorteile
Abseits von Gehirn und Immunsystem zeigt der Bergtee noch andere interessante Eigenschaften:
- Magen-Darm-Beschwerden: Traditionell wird er bei Verdauungsproblemen getrunken; Laborexperimente lassen auf eine beruhigende Wirkung auf die Magenschleimhaut und krampflösende Effekte schließen [7].
- Herz-Kreislauf: Studien berichten über einen milden blutdrucksenkenden Effekt dank gefäßerweiternder Polyphenole. Das könnte langfristig dem Herz-Kreislauf-System zugutekommen [7].
- Stimmungsaufhellung: Die Hemmung der Monoamin-Wiederaufnahme deutet auf mögliche antidepressive Eigenschaften hin. Tiermodelle unterstützen diese Annahme [4].
Solche Wirkungsfelder heben hervor, dass Griechischer Bergtee nicht nur das Gehirn, sondern auch andere Bereiche positiv beeinflussen kann.
Darreichungsformen und praktische Anwendung
Die klassische Art, Sideritis zu nutzen, ist als Tee. Für eine Tasse nehmen Sie 1–2 Teelöffel getrocknetes Kraut in heißem Wasser, lassen es 5–10 Minuten ziehen und trinken 2–3 Tassen täglich. Alternativ sind Extrakte und Kapseln erhältlich, oft mit genauer Wirkstoffkonzentration (z.B. 300–800 mg pro Tag).
- Tee (Aufguss): Mild-aromatischer Geschmack, ideal bei Husten, Verdauungsproblemen, Stress. Kann regelmäßig getrunken werden.
- Extrakte/Kapseln: Besonders geeignet für gezielte Anwendungen (z.B. Kognition, Stimmungsaufhellung), da meist standardisiert.
- Kombination: Oft wird Bergtee mit Kräutern wie Brahmi, Ginkgo oder Rhodiola kombiniert, um die nootropen Effekte zu verstärken.
In Griechenland genießt man den heißen Tee gerne mit Honig und Zitronensaft. Da Bergtee kein Koffein enthält, kann er auch abends getrunken werden.
Sicherheit und Verträglichkeit
Wer nach einer unkomplizierten Heilpflanze sucht, findet im Griechischen Bergtee eine sehr gut verträgliche Option. Bisherige Studien konnten selbst bei höheren Dosierungen keine nennenswerten Nebenwirkungen belegen [7]. Eine generelle Vorsicht gilt jedoch für Schwangere, Stillende oder Menschen mit speziellen Grunderkrankungen – hier empfiehlt sich ärztlicher Rat. Kurmäßige Anwendungen über mehrere Wochen sind üblich, und Pausen zwischendurch können sinnvoll sein.
Fazit
Griechischer Bergtee (Sideritis syriaca) vereint eine jahrhundertealte, mediterrane Teetradition mit modernen Forschungsergebnissen, die ihm kognitive Vorteile, eine neuroprotektive Wirkung und einiges mehr attestieren. Ob zur Stärkung der geistigen Leistung, als Haustee bei Erkältungen oder als natürliches Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden: Die Bandbreite an möglichen Einsatzfeldern ist groß. Seine antioxidativen, entzündungshemmenden und immununterstützenden Eigenschaften machen ihn besonders interessant, wenn Sie auf sanfte, natürliche Weise Gehirn, Nerven und Immunsystem unterstützen möchten. Wählen Sie einen hochwertigen Tee oder ein qualitätsgeprüftes Extrakt und halten Sie die empfohlene Dosis ein – so profitieren Sie sicher und nachhaltig von diesem kostbaren Geschenk der mediterranen Flora.
Quellen
- Percaccio et al. (2022): Phytochemical Composition … Sideritis sipylea. Pharmaceuticals, 15(8):987. (mdpi.com)
- Wightman et al. (2018): Sideritis scardica Extract … Cognition & Mood. Nutrients, 10(8):955. (pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
- Hofrichter et al. (2016): Sideritis spp. in Alzheimer’s … J Alzheimers Dis, 53(3):967-80. (pmc.ncbi.nlm.nih.gov)
- Knörle R. (2012): Sideritis scardica as triple monoamine reuptake inhibitor. J Neural Transm. (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
- Menghini et al. (2005): Anti-inflammatory and analgesic effects of Sideritis syriaca. J Med Food, 8(2):227-31. (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
- Danesi et al. (2013): Bioactive-rich Sideritis scardica tea & oxidative stress. J Sci Food Agric. (pubmed.ncbi.nlm.nih.gov)
- European Medicines Agency (EMA) (2016): Assessment report on Sideritis herba. EMA/HMPC. (ema.europa.eu)
- Natural Health Research Institute (2019): Greek Mountain Tea Extract – cognition & blood flow. (naturalhealthresearch.org)
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.