Gotu Kola (Centella asiatica) –
Kraut der Langlebigkeit für Gedächtnis, Zellschutz und Vitalität
Haben Sie schon einmal vom geheimnisvollen „Kraut der Langlebigkeit“ gehört, das in Asien seit Jahrhunderten für ein starkes Immunsystem, vitale Haut und eine klare Denkfähigkeit gelobt wird? In diesem Beitrag nehmen wir Sie mit auf eine Entdeckungsreise zu Gotu Kola (Centella asiatica) – einer Heilpflanze, die nachweislich Körper und Geist unterstützen kann. Erfahren Sie, wie dieses uralte Kraut in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda eingesetzt wird und was moderne wissenschaftliche Studien über seine Anti-Aging-Effekte und seine Rolle für Ihre Gesundheit herausgefunden haben.
Traditionelle Anwendungen in Ayurveda und TCM
In der ayurvedischen Lehre (Indien) ist Gotu Kola (Centella asiatica), auch als Brahmi oder Mandukaparni bekannt, seit Langem ein fester Bestandteil der „Rasayana“-Pflanzen, die den Körper kräftigen und den Geist schärfen sollen [1], [3]. Es gilt als nervenstärkend, fördert das Gedächtnis und wird eingesetzt, um innere Balance zu erreichen. Yogis im Himalaya schätzen das Kraut, um ihre Meditationspraxis zu vertiefen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) genießt Gotu Kola ebenso hohes Ansehen. Dort wird es als „kühlendes“ Kraut beschrieben, das Entzündungen lindern und Fieber senken kann [2], [4]. Schon in alten Texten wurde es gegen Hautleiden und zur allgemeinen Entgiftung erwähnt, während neuere Anwendungen vor allem dessen angeblich verjüngende Eigenschaften in den Vordergrund stellen. Der Volksmund bezeichnet Gotu Kola in Teilen Asiens als „Quelle des Lebens“, denn es ranken sich Legenden um Menschen, die dank dieses Krauts ein besonders hohes Alter erreichten [3].
Kognitive Gesundheit: Gedächtnis, Konzentration und Neuroprotektion
Eines der markantesten Merkmale von Gotu Kola ist sein Ruf als „Gedächtnispflanze“. Traditionell wird es eingesetzt, um die geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern und das Denken zu klären. Modernen Studien zufolge lässt sich dieser Effekt durch eine Reihe neuroprotektiver Mechanismen erklären: Labortests an Mäusen konnten zeigen, dass Gotu-Kola-Extrakte die Gehirnzellendichte erhöhen und die Lern- und Gedächtnisleistung steigern [6], [7].
Zusätzlich wirken die enthaltenen Antioxidantien und Triterpene, wie zum Beispiel Asiaticosid und Madecassosid, entzündungshemmend und können Nervenzellen vor schädlichen freien Radikalen bewahren [4]. Dies könnte nicht nur das Gehirn vor altersbedingten Veränderungen schützen, sondern auch bei stressbedingten Gedächtnisproblemen unterstützend wirken. Erste klinische Studien an älteren Erwachsenen legen nahe, dass Gotu Kola bei regelmäßiger Einnahme eine milde Steigerung der geistigen Wachheit und Konzentration ermöglicht [2].
Zellschutz und antioxidative Eigenschaften
Centella asiatica punktet mit einer ganzen Palette starker Antioxidantien, darunter Flavonoide und bestimmte Triterpensaponine. Diese Substanzen tragen dazu bei, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und so oxidativen Stress zu reduzieren [4]. Oxidativer Stress gilt als wesentlicher Faktor für Zell- und Gewebeschäden, die wiederum den Alterungsprozess beschleunigen können.
Darüber hinaus begünstigen die Wirkstoffe in Gotu Kola die Wundheilung und die Kollagenbildung in der Haut [2]. Deshalb ist die Pflanze in Asien ein beliebter Bestandteil von Salben und Cremes gegen Falten, Narben und Schwangerschaftsstreifen. So hat sich „Tigergras“, wie Gotu Kola auch genannt wird, einen Platz in der Kosmetikindustrie erobert – von Anti-Aging-Cremes bis hin zu Produkten, die strafferes Hautbild versprechen.
Unterstützung des Immunsystems
Da Gotu Kola nachweislich entzündungshemmend und antibakteriell wirken kann, trägt es indirekt zur Unterstützung der Immunabwehr bei. Traditionell wurde das Kraut zur allgemeinen „Entgiftung“ und Abwehrstärkung genutzt [3]. In Laborstudien zeigte sich, dass bestimmte Extrakte die Ausschüttung von Immunzellen modulieren und proinflammatorische Botenstoffe bremsen können [10].
Zwar sind die Erkenntnisse bislang noch nicht endgültig, doch sprechen viele Anwenderberichte sowie erste Forschungsergebnisse dafür, dass Gotu Kola eine sanfte immunmodulatorische Wirkung besitzt. In der Praxis bedeutet das: Wer regelmäßig Gotu Kola einnimmt, fühlt sich eventuell weniger anfällig für Infekte und zugleich insgesamt vitaler. Ähnlich wie andere Adaptogene unterstützt es den Körper, besser mit Belastungen umzugehen und in Balance zu bleiben.
Durchblutung und Gefäßgesundheit
Ein weiterer Pluspunkt des Tigergrases: Es kann die Durchblutung fördern und Gefäße stärken. Studien zufolge wirkt Gotu Kola positiv bei chronischer Veneninsuffizienz und Krampfadern. Mehrere placebokontrollierte Untersuchungen belegten, dass es Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen lindern kann [2]. Diese venentonisierende Wirkung führt man auf verbesserte Elastizität der Gefäßwände und eine Senkung der Gefäßdurchlässigkeit zurück.
Auch bei langen Reisen (Flugreisen) haben Tests gezeigt, dass Gotu-Kola-Extrakte einer übermäßigen Schwellung in den Beinen entgegenwirken. Diese Effekte tragen zu einer besseren Mikrozirkulation bei und könnten daher auch für Menschen mit leichten Durchblutungsstörungen interessant sein. Während Standardpräparate für Venenleiden oft chemische Wirkstoffe enthalten, stellt Gotu Kola eine natürliche Alternative dar.
Stressresistenz und allgemeine Vitalität
Als mildes Adaptogen hilft Gotu Kola offenbar nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist, gelassener zu bleiben. Erfahrene Anwender in Ayurveda und TCM berichten von einer zugleich beruhigenden und energiegebenden Wirkung – man fühle sich fokussierter, ohne „abgeschossen“ zu sein [3].
Moderne Studien an Tieren weisen ebenfalls auf antistressende Effekte hin: Schlafentzug, Angst und körperliche Belastungen konnten durch Gotu-Kola-Gabe deutlich abgemildert werden [14]. Erste kleine Menschen-Studien zeigen, dass Probanden, die Gotu Kola einnahmen, von weniger Anspannung und Stimmungstiefs berichteten [15]. Zwar sind noch weitere Forschungen nötig, doch die Summe der Befunde deutet darauf hin, dass das Kraut tatsächlich mental stabilisieren kann – ein wichtiger Faktor für allgemein bessere Vitalität.
Darreichungsformen: Tee, Kapseln, Tinkturen, Extrakte
Gotu Kola lässt sich auf vielfältige Weise in den Alltag integrieren. Viele setzen auf einen täglichen Aufguss (Tee) aus getrockneten Blättern, während andere kapselgestützte Präparate bevorzugen, um eine genau definierte Dosis zu erhalten. Tinkturen bieten eine flexible Dosierung in Tropfenform – beliebt bei Anwendern, die Heilkräuter mischen möchten. Auch hochkonzentrierte Extrakte stehen zur Verfügung, etwa in Pulver- oder Flüssigform, teils standardisiert auf einen bestimmten Gehalt an Triterpenen [2], [3].
Für die meisten Zwecke reicht es, Gotu Kola über 8–12 Wochen einzunehmen, um Effekte auf Gedächtnis, Gefäße und Haut zu beobachten. Bei reinen Tees werden oft 1–2 Tassen pro Tag empfohlen; Kapseln hingegen können je nach Konzentration 1–2 Mal täglich eingenommen werden. Wie bei jedem Heilmittel sollte man auf hochwertige Produkte achten. Personen mit sensibler Verdauung starten besser mit einer niedrigen Dosis, um Unverträglichkeiten auszuschließen.
Fazit
Gotu Kola (Centella asiatica) ist weitaus mehr als ein Geheimtipp aus Fernost – das Kraut vereint traditionelle Heilkunst und moderne Wissenschaft und rückt zunehmend in den Fokus für Anti-Aging und Langlebigkeit. Studien bestätigen seine positiven Effekte auf Gedächtnis, Zellschutz, Immunmodulation und Durchblutung. Dabei gilt es als relativ sicher und gut verträglich. Ob Sie nach einer natürlichen Unterstützung für mentale Klarheit, einer zusätzlichen Hilfe für bessere Hautregeneration oder einem milden Adaptogen bei Stress suchen: Gotu Kola könnte eine lohnende Option sein.
Trotz aller Vorzüge ersetzt das Kraut keine medizinische Behandlung – gerade bei schweren Erkrankungen sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Doch für alle, die ihrer Gesundheit einen natürlichen Schub geben möchten, lohnt sich ein Blick auf diese faszinierende Pflanze. Dank unterschiedlicher Darreichungsformen (Tee, Kapseln, Tinkturen) lässt sich Gotu Kola leicht in den Alltag integrieren. Probieren Sie es aus und entdecken Sie selbst, warum man dem „Tigergras“ seit Jahrhunderten Langlebigkeit und vitalisierende Kraft nachsagt.
Quellen
- Cronkleton, E. (2018). Everything You Need to Know About Gotu Kola. healthline.com
- Mount Sinai Health Library. Gotu Kola. mountsinai.org
- Drugs.com (2025). Gotu Kola – Uses, Benefits & Dosage. (Medically reviewed on Jan 22, 2025). drugs.com
- Sun, Y., et al. (2020). Therapeutic Potential of Centella asiatica and Its Triterpenes: A Review. Front. Pharmacol. 11:568032. pmc.ncbi.nlm.nih.gov
- Gray, N.E., et al. (2018). Centella asiatica increases hippocampal synaptic density and improves memory and executive function in aged mice. Brain Behav. 8(8): e01024. pmc.ncbi.nlm.nih.gov
- Tawinwung, S., et al. (2021). Immunomodulatory effect of standardized C. asiatica extract on T cells. BMC Complement Med Ther 21:120. pmc.ncbi.nlm.nih.gov
- Cronkleton, E. (2018). Everything You Need to Know About Gotu Kola. (Stress study) healthline.com
- Sun, Y., et al. (2020). Therapeutic Potential of Centella (vgl. Nr. 4). pmc.ncbi.nlm.nih.gov
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.