Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) –
Bewährtes Frauenkraut bei Menstruationsbeschwerden,
Kinderwunsch und Wechseljahren
Sie möchten Ihre Frauengesundheit auf natürliche Weise stärken? Dann könnte Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) genau das Richtige für Sie sein. Diese traditionsreiche Heilpflanze gilt seit Jahrhunderten als wahres „Aller Frauen Heil“ und wird gerne bei Menstruationsbeschwerden, Kinderwunsch, Schwangerschaft und in den Wechseljahren genutzt. Doch welche Inhaltsstoffe stecken dahinter, und was sagt die Forschung dazu? Erfahren Sie im Folgenden alles Wichtige rund um Wirkungen, Anwendungen und mögliche Grenzen dieses bewährten Frauenkrauts.
Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen
Die Wirkung des Frauenmantels beruht vor allem auf seinem hohen Gehalt an Gerbstoffen (Tanninen), sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden und Bitterstoffen [1]. Gerbstoffe haben eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung, die Haut und Schleimhäute schützen und Entzündungen lindern kann [3]. Zudem finden sich in Frauenmantel pflanzliche Hormone (Phytosterine), die strukturell dem Progesteron ähneln und für die traditionelle „hormonelle“ Wirkung verantwortlich gemacht werden [1]. Wissenschaftlich sind diese Effekte zwar nur teilweise untersucht, doch erklären sie die jahrhundertealte Verwendung der Pflanze im Bereich der Frauenheilkunde.
Frauenmantel bei Menstruationsbeschwerden und PMS
Besonders bekannt ist Frauenmantel als sanftes Mittel gegen Menstruationsschmerzen. Schon seit dem Mittelalter wird er bei krampfartigen Regelschmerzen genutzt und soll dank seiner mild krampflösenden Eigenschaften Linderung verschaffen [3]. Zahlreiche Anwenderinnen schwören darauf, während der Periode 2–3 Tassen Frauenmanteltee zu trinken, um die Beschwerden zu mildern. Auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) setzt man auf die ausgleichende Wirkung. Zwar fehlen groß angelegte Studien, aber die langjährige Erfahrung legt nahe, dass Frauenmantel bei „normalen“ Regelschmerzen einen Versuch wert sein kann. Bei starken oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie allerdings ärztliche Abklärung suchen.
Hormonelle Balance: Zyklus und Kinderwunsch
Durch seinen Gehalt an Progesteron-ähnlichen Pflanzenstoffen soll Frauenmantel einen regulierenden Einfluss auf den weiblichen Zyklus haben. In der Naturheilkunde wird er deshalb häufig empfohlen, wenn der Zyklus „aus dem Takt“ geraten ist oder ein leichter Progesteronmangel vermutet wird [1]. Gerade bei Frauen mit Kinderwunsch kommt Frauenmanteltee zum Einsatz, um die Gelbkörperphase zu stärken und die Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen [2]. Wissenschaftliche Belege für eine tatsächliche Steigerung der Fruchtbarkeit fehlen zwar, doch viele Hebammen raten dazu, Frauenmantel als sanfte Unterstützung kurweise zu trinken.
Frauenmantel in Schwangerschaft und Wochenbett
In der Erfahrungsheilkunde gilt Frauenmantel als wertvolles Kraut für Schwangerschaft und Geburt. Schon in den ersten Wochen – manchmal sogar schon bei vermutetem Kinderwunsch – wird er eingesetzt, um eine stabile Gebärmutter aufzubauen und mögliche Gelbkörperschwächen zu unterstützen [2]. Im letzten Drittel der Schwangerschaft soll der Tee das Becken lockern und eine reibungslosere Geburt fördern. Auch nach der Entbindung nutzen viele Frauen Frauenmanteltee, um die Rückbildung zu beschleunigen und Wundheilung zu unterstützen [3].
Unterstützung in den Wechseljahren
Wenn die Hormonproduktion in den Wechseljahren abnimmt, kann Frauenmanteltee laut Volksheilkunde für milde Linderung sorgen. Phytohormone und Flavonoide sollen hormonelle Schwankungen dämpfen und typische Wechseljahresbeschwerden – etwa Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen – etwas abmildern [5]. Wissenschaftliche Nachweise sind rar, jedoch berichten manche Frauen von spürbaren Verbesserungen. Wer auf eine sanfte Unterstützung hofft, kann Frauenmantel in Kombination mit Salbei oder Hopfen als Tee trinken. Bei ausgeprägten Beschwerden sollten Sie jedoch medizinischen Rat einholen.
Allgemeine gesundheitliche Vorteile
Abseits der Frauengesundheit bietet Frauenmantel dank seiner adstringierenden und entzündungshemmenden Wirkung weitere Vorteile:
- Hilft bei leichten Durchfallerkrankungen, indem er die Darmschleimhaut zusammenzieht und beruhigt [4].
- Eignet sich äußerlich zum Spülen, Gurgeln oder als Umschlag bei Hautentzündungen, Schleimhautproblemen oder kleinen Wunden [3].
- Besitzt antioxidative Eigenschaften, die das Immunsystem unterstützen können [6].
Frauenmantel ist also keineswegs nur ein „reines Frauenkraut“, sondern kann auch im Familienhaushalt Anwendung finden.
Darreichungsformen und Anwendung
Frauenmantel erhalten Sie in Apotheken, Reformhäusern oder Online-Shops in verschiedenen Zubereitungen:
- Tee: Für einen Aufguss nehmen Sie 1–2 Teelöffel getrocknetes Kraut (ca. 1–2 g) pro Tasse kochendes Wasser und lassen ihn 10 Minuten ziehen. 2–3 Tassen täglich sind gängig, etwa bei Menstruationsschmerzen, Magen-Darm-Problemen oder im Wochenbett [1].
- Kapseln oder Tabletten: Enthalten meist Trockenextrakte. Ideal für alle, die es praktisch mögen oder den Geschmack nicht lieben. Dosierung nach Packungsangabe.
- Flüssige Extrakte/Tinkturen: Alkoholische Auszüge, die tropfenweise eingenommen oder äußerlich genutzt werden können. Wegen des Alkoholgehalts für Schwangere weniger geeignet.
Achten Sie auf hochwertige Produkte und stimmen Sie die Dosierung auf Ihr persönliches Beschwerdebild ab. Bei Unklarheiten oder Dauermedikation hilft ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Nebenwirkungen und Sicherheit
Frauenmantel wird meist gut vertragen und ist nur selten mit Nebenwirkungen verbunden. Gerbstoffe können jedoch bei empfindlichen Personen leichte Magen-Darm-Beschwerden auslösen (z.B. Übelkeit), besonders wenn der Tee sehr stark oder auf nüchternen Magen getrunken wird [3]. Bei starken oder chronischen Beschwerden gilt: Holen Sie ärztlichen Rat ein, ehe Sie auf pflanzliche Eigenbehandlung setzen. In der Schwangerschaft sollten Sie Frauenmantel mit Bedacht anwenden und besser Rücksprache mit Ihrem Fachpersonal halten [2].
Fazit
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist ein vielseitiges Frauenkraut, das seit Generationen bei Menstruationsbeschwerden, Kinderwunsch, Schwangerschaft und in den Wechseljahren genutzt wird. Seine Gerbstoffe und Pflanzensubstanzen wirken entzündungshemmend, adstringierend und möglicherweise hormonregulierend. Wissenschaftlich sind viele Effekte nur unzureichend belegt, doch die Erfahrungsmedizin bescheinigt ihm eine sanfte, unterstützende Kraft – vor allem, wenn es um den weiblichen Zyklus und hormonelle Umstellungsphasen geht. Ob als Tee, Kapseln oder Tinktur: Frauenmantel ist gut verträglich, sollte bei größeren Beschwerden aber nicht die ärztliche Abklärung ersetzen. Wer seine Frauengesundheit auf natürlichem Weg ergänzend stärken möchte, findet im Frauenmantel ein altbewährtes und in der Praxis bewährtes Kraut.
Quellen
- NetDoktor (2023). Frauenmantel – Wirkung und Anwendung. netdoktor.de
- NetDoktor (2025). Frauenmanteltee bei Kinderwunsch und Schwangerschaft. netdoktor.de
- Medikamente-per-klick Apotheke (2024). Frauenmantel: Heilpflanze im Porträt. medikamente-per-klick.de
- Arzneipflanzenlexikon (2024). Gemeiner Frauenmantel – Alchemilla vulgaris. arzneipflanzenlexikon.info
- Kraut und Wurzel (2023). Frauenmantel – Das „Aller Frauen Heil“. krautundwurzel.com
- Fitbook (2025). Frauenmanteltee: Wirkung, Zubereitung, Risiken. fitbook.de
- A.Vogel Schweiz (2023). Heilpflanzen für die Wechseljahre – Frauenmantel. avogel.ch
Rechtlicher Hinweis:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung und ersetzen keine ärztliche Diagnose, Beratung oder Behandlung. Bei konkreten gesundheitlichen Beschwerden ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen. Aussagen zu möglichen Heil- oder Vorbeugungswirkungen basieren – soweit sie sich auf traditionelle Anwendungen stützen – häufig nicht abschließend auf Bestätigungen durch Institutionen wie die European Food Safety Authority (EFSA). Zudem stellen die Inhalte keine Empfehlung zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung dar. Eine Haftung für Schäden, die sich aus einer unsachgemäßen Anwendung ergeben, wird nicht übernommen.